Schmerz lass nach...

Frau M. ist 85 Jahre alt und hat seit kurzer Zeit arge Beschwerden. Der Oberbauch meldet sich auf eine ungute Art und Weise - die Enkelin konsultiert mich nach Absprache mit Frau M. für eine Zweitmeinung zum in der Klinik erhobenen Blutbild, inclusive deren Diagnostik.

Oder soll ich lieber sagen: Diagnose Versuch?!
Nun, anerkennend ist zu sagen, dass klinisch eine Menge mehr diagnostische Mittel zur Verfügung stehen als ich sie habe. Da wird nebenbei noch Zwerchfell, Lunge, Herz incl. große Gefäße erfasst, eine Gastroskopie incl. dem unteren GI-Trakt sowie eine Koloskopie vorgenommen. Das ist wirklich phantastisch, denn das darf und kann ich als HP nicht - und will es eigentlich auch nicht tun.

Der zusammenfassende Befund ergibt: Einige kleinere unrelevante, dem Alter entsprechende Auffälligkeiten, nicht in Zusammenhang mit den Oberbauchschmerzen zu bringen.
Relevanter wird dann: Ulcera im Bereich des proximalen Bulbus [K26.7] - soll heißen: Zwölffingerdarmgeschwür. Definiert durch Nacht- und Nüchternschmerz als auch kurze Besserung [hier konträr zu M.] nach Nahrungsaufnahme [das ist Prüfungswissen HP ohne bildgebende Medizin]. Dazu kommen noch Beschwerden durch chronischen Reflux.

Zusammenfassend: der obere Dünndarmabschnitt entzündet sich öfters deswegen, weil Galle und|oder Bauchspeicheldrüse nicht genügend alkalische Verdauungssekrete liefern, die den sehr sauren Speisebrei aus dem Magen puffern sollten. Die evtl. überschießende Magensäureproduktion dehnt sich auch auf die Speiseröhre aus und verursacht Schmerzen nach oben.

In meinen Überlegungen zur möglichen Therapie stelle ich mir gerne selbst Fragen, Hilft es mir doch die Themen eines Menschen [dem diese Organe gehören] besser zu verstehen. Hier kam ich auf folgendes:

  1. Wieso braucht's bei Frau M. soviel Säurebildung im Magen?
  2. Was ist zu tun um diese auf ein normales Maß zurückzuführen und darf ich das in Bezug auf M.'s Körpersystem so ohne weiteres?
  3. Wieso arbeiten Galle und Bauchspeicheldrüse nicht ordnungsgemäß?

Was folgte, war die klinische Medikation:

  1. Amoxicillin & Chlarithromycin - Antibiotika
  2. Pantoprazol - Protonenpumpenhemmer

Für mich beeindruckend war, dass sich sowohl das klinische Blutbild als auch der Befund der Magenspiegelung in Bezug auf bakterielle Entzündungen unauffällig darstellten. Vielleicht sollte man sich hier auch mal in der Selbstreflexion einige Fragen stellen?

Frau M. auf jeden Fall hatte sich entschlossen, diese Mittel vorerst nicht zu nehmen.

Mutig! Dies würde ich niemals [und darf auch nicht] therapeutisch empfehlen.

Meine diagnostische Aufgabe nun war es, die Blutwerte verschiedenen Organstrukturen zuzuordnen. Deren Schwäche produziert - quasi als "Anzeigeinstrument" die Entgleisungen im Blut. Mal klar sichtbar, mal ganz fein - nur im Zusammenhang mehrerer Werte als pathologisch einzustufen.

Meine Ergebnisse:

Bauchspeicheldrüse und Galle - Ernährung für mind. 1 Woche kohlenhydratfrei mit der Möglichkeit die Schleimhäute in die Erholung zu bringen. Anschließend Stärkung der Organleistung.

Leber - die schwache Leberleistung bedarf ebenfalls einer Stärkung. Außer die temporäre Anpassung der Nahrung auch die Trinkmenge erhöhen, gerne mit lauwarmen Wasser.

Nieren - die Erhöhung der harnpflichtigen Substanzen entstehen auch durch die Schwäche der Leber. Sobald sich der Magen beruhigt hat: Für einen Zeitraum anteilig mehr Fett und Eiweiß in die Nahrung integrieren. Erhöhung der Nierenleistung durch die anstehende Medikation.

Zuckerstoffwechsel - die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur enzymatisch, sondern auch in der Hormonbildung schwach... Nahrung, Trinken und anstehende Medikation helfen hier.

Schilddrüse - wie so oft bei Harnsäure und Zuckerthematik ist auch die Schilddrüse betroffen. Hier bedarf es noch einer Stabilisierung des Eisenstoffwechsels... Eisen wird im Duodenum aufgenommen, das hier bei Frau M. dauerhaft entzündet ist.

Soweit, so einfach!

Ihrem Lebensalter angepasst hat Frau M. von mir eine sehr einfache, reduzierte Therapie erhalten.

  1. Eisenkapseln
  2. Artemisia vulgaris - der Beifuß: Ein wahrer Alleskönner rund um die oberen Verdauungsorgane
  3. Urticia dioica - die Brennessel. Nicht nur für die Nieren und den Wasserhaushalt. Hier auch perfekt für Bauchspeicheldrüse und Zuckerhaushalt.

Und das soll helfen, fragt sich jetzt mein geneigter Leser?

JA! Hier schon...

Ich bin begeistert! Von Frau M.!

Sie war frohen Mutes, nicht noch viel mehr Dinge zusätzlich zu den Tabletten ihres Hausarztes einnehmen zu müssen. Sie hatte Lust auf die "Diät", das verordnete Trinken von warmem Wasser und hatte das Vertrauen, dass ihr das zu mehr Gesundheit helfen wird.

Nun, 4 Wochen später habe ich die Nachricht von ihrer Enkelin erhalten: Frau M. fühlt sich fit, hat schon länger keine Bauchbeschwerden mehr, der Reflux ist zurückgegangen, sie hat wieder mehr Durst und trinkt freiwillig - auch ohne therapeutische Verordnung. Mehr wollte ich für die wunderbare Dame nicht erreichen.

Sie hat es ihrem Arzt nicht "gebeichtet"... Das hat sie sich bisher nicht getraut. Doch das, das ist vollkommen in Ordnung. Es dreht sich nicht um Recht haben... Für mich besteht der Ansatz von Heilung in einem gänzlich anderen Maß...

Und doch bin auch ich glücklich: Es hat geklappt...

 

PS. Wenn DU dich, deine Oma oder deinen Opa HIER wiederfindest, wenn DIR das irgendwie BEKANNT vorkommt, wenn DU MEHR DARÜBER erfahren möchtest: WhatsApp, Mail oder Anruf genügt!

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